Home » Sporttauchen » Atemreglerkonfiguration – Sinn und Unsinn

Atemreglerkonfiguration – Sinn und Unsinn

Die saubere und logische Konfiguration der Atemregler wird immer wieder diskutiert, es gibt auch jede Menge (unmögliche) Lösungsvorschläge.

Hier möchten wir Euch eine gute Konfiguration vorstellen und erklären, weshalb es so konfiguriert wird.

Bestandteile der Atemreglerkonfiguration:

2x erste Stufe, 2x zweite Stufe, Inflatorschlauch für Jacket, Inflatorschlauch für Trocki, ein Finimeter.
Mögliche Tauchflaschen: Monoflasche mit Doppelabgang, Doppelflasche

Anmerkung:
Das man beim Tauchen in kaltem Wasser (< 10°C) zwei getrennte erste Stufen verwenden soll, ist weitläufig bekannt – wir empfehlen generell die Verwendung von zwei getrennten ersten Stufen, da so ein Ausfall einer Reglerseite immer kompensiert werden kann. Nicht nur das Vereisen der Atemregler ist eine Gefahr, ebenso können auch geplatzte O-Ringe oder Schläuche zum Gasverlust führen, unabhängig von der Wassertemperatur.

1) Erste Stufe (Hauptregler), 2) Erste Stufe (Backupregler), 3) Zweite Stufe (Hauptregler), 4) Zweite Stufe (Backupregler), 5) Inflator (Wing, Jacket), 6) Inflator (Trocki), 7) Finimeter

Wie ihr seht, sind Jacket / Wing und Trockentauchanzug auf die beiden ersten Stufen verteilt. Beim Ausfall einer Seite kann so auf jeden Fall weiter tariert werden. Ein Streitpunkt hier ist die Frage, ob Trocki oder Wing auf der Hauptreglerseite sein soll. Eine Begründung für die hier stehende Konfiguration (DIR-Style): Selbst wenn jetzt der Hauptregler abgestellt werden müsste, können beide Tariermittel noch verwendet werden: Der Trocki hängt an der Backupseite, Jacket / Wing können notfalls auch oral befüllt werden. Alle Funktionen der Ausrüstung bleiben also erhalten, auch der Flaschendruck lässt sich über das Finimeter ablesen. Die Wahrscheinlichkeit, daß der Hauptregler vereist ist wesentlich höher, da hier die Luftentnahme über die Atmung erfolgt, die Belastung also höher ist. Fällt die Backup-Seite aus, dann während eines Tauchgangs nicht ohne technischem Fehler – wegen ein wenig „Trockinutzung“ vereist hier schon nichts. Das bedeutet also gleichzeitig, daß der Tauchgang sowieso beendet ist und ausgetaucht wird. Die Gasplanung stellt sicher, daß genügend Gas für den Aufstieg vorhanden ist – das Finimeter ist somit nicht weiter relevant.

In der Zeitschrift „Sporttaucher 03/2017 (Seite 64)“ empfiehlt der VDST, beide Tariermöglichkeiten, also Jacket und Trockentauchanzug, auf die Backup-Stufe zu legen. Unserer Meinung nach unverantwortlich, da bei einem Ausfall dieser Stufe alle Tariermöglichkeiten wegfallen!

An einer Monoflasche bleibt die Schlauchführung / Bestückung der Regler identisch.Ein defekter Flaschen-O-Ring am Ventil führt jedoch zum Totalausfall.

Generell sollte man sich ein paar Gedanken machen, wie die Stufen am sinnvollsten zu drehen sind, damit Ventile erreichbar bleiben und die Schläuche nicht oder nicht zu sehr abknicken.
Es bieten sich auch erste Stufen mit dem 5. Port an, wie zum Beispiel Scubapro MK25, Halcyon H75P oder Apeks DST mit Zusatzport. Das ganze könnte dann so aussehen:

(in der Abbildung ohne Inflatorschlauch für Trockentauchanzug, fehl hier auf der „Backup-Seite“)